“Some never leave, no matter how hard they try. Most of us are trapped here for a reason.”
Fragte man die Bürger von Castle Rock nach der Geschichte dieser Stadt und all den schlimmen Dingen, die hier passiert waren, würden sie einem sagen:
"Es ist dieser Ort...". Aber sie irrten sich. Es war nicht dieser Ort, es war das Böse, das die Menschen in sich trugen. Aufrechte Bürger, Menschen mit gutem Ruf, die Helden dieser Stadt. Manchmal fragte man sich, wer die wahren Tiere waren, die Menschen hinter den Gefängnisgittern oder jene, die außerhalb dieser Mauern ihr selbstgerechtes Leben weiterführten...

Sein Dasein war von Monotonie geprägt. Manchmal vertrieb er sich die Zeit, indem er das ständige Tröpfeln der Wassertropfen zählte, die an den Metallwänden hinunterglitten und herunterfielen. Es war wie das Ticken einer Uhr, die ihm eine Art Zeitmesssystem bot. Aber was machte das schon? Er hatte fast dreißig Jahre hier unten verbracht, er würde ein weiteres Jahrzehnt schaffen, vielleicht zwei, wenn er Glück hatte und nicht völlig verrückt wurde oder vor lauter Langeweile starb. Sekunden bedeuteten nichts, Stunden bedeuteten nichts. Tage existierten nicht und Jahre verschmolzen in einer riesigen Leere der Existenz. Existieren. Es hatte keinen Sinn, wirklich. Was bedeutet es, zu existieren, wenn es bedeutet, seine Tage ohne Licht zu verbringen, ohne Sonnenlicht, nicht einmal mit einem künstlichen Licht, um seinen Augen etwas zu bieten, das sie beschäftigte. Nicht, dass es in seinem Ho-Gefängnis viel zu sehen gegeben hätte. Als man ihn ein paar Mal besuchte und ihm großzügig etwas Licht spendete, war er jedes Mal enttäuscht, wie wenig sich seine Umgebung verändert hatte. Das schlaffe Grau der Wände, die kalte Schwärze der Stahlgitter, die ihn daran hinderten, in seinem Gefängnis umherzuwandern, die fade, nichtssagende Farbe der großen alten Töpfe, in denen Henry Wasser und andere lebenswichtige Dinge aufbewahrte - all das verschmolz zu einer leeren Masse aus allzu ähnlichen dunklen Farben, die ihm jede Art von Freude raubte, die er sich erhofft hatte, wenn sein Gehirn durch etwas anderes als schwarze Leere stimuliert würde. Er war sich bewusst, dass er langsam den Verstand verlor, aber er musste zugeben, dass er dem nicht ganz abgeneigt war. Alles, was sein Leben weniger monoton und erträglicher machte, war willkommen.
Er hatte die Besuche immer daran gemessen, wie niedrig der Stand des Trinkwassers in einem seiner Töpfe war; immer wenn nur noch etwa zwei Fingerbreit davon übrig war, kam e r und füllte seine Vorräte auf. Aber der Topf war noch fast halb voll, so dass er nicht auf das knarrende Geräusch der sich öffnenden Luke vorbereitet war. Er lauschte aufmerksam auf ihn, der auf der Leiter herunterkam, und merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Statt des vorsichtigen, aber gleichmäßigen Abstiegs, mit dem er ihn zu identifizieren gewohnt war, kam er viel langsamer herunter als sonst, und dem gelegentlichen Grunzen von Frustration und Erschöpfung nach zu urteilen, war seine Last viel schwerer und unhandlicher, als er es gewohnt war. Als er endlich unten ankam und das Flutlicht einschaltete, hatte Henry sich bereits in die Ecke seines Käfigs zurückgezogen, mit dem Rücken gegen die Metallwand. Sein Gehirn schaltete trotz seiner Abneigung gegen jede neue Stimulation und Neuheit sofort in den Fluchtmodus und sagte ihm, er solle sich von dem potenziell gefährlichen Unbekannten fernhalten. Seine Willenskraft und seine Neugier waren nicht stark genug, um diese unmittelbare instinktive Reaktion zu überwinden, also blieb er, wo er war, an die raue Kälte gepresst und blinzelte ein paar Mal, um seine Augen an die seltene Helligkeit zu gewöhnen.
Noch einen Tag zuvor hatte der Direktor des Gefängnisses Selbstmord begangen. Das war ein großer Schock für alle. Aber was danach kam, war die eigentliche Überraschung. Als man den geschlossenen Flügel des Gefängnisses inspizierte, fand man den Jungen im Käfig eingesperrt. Oh, Gott, der blasse, schöne Junge... Er war schmutzig, eingesperrt wie ein Tier. Als man ihn aus dem Käfig holte, entdeckte man, dass es sich nicht um einen Jungen, sondern um einen jungen Erwachsenen handelte. Wer weiß, wie lange er schon da drin war. Er war verwirrt, desorientiert. Zuerst sagte er kein Wort, erst dann, als der neue Aufseher mit ihm sprach, glitt ihm ein einziger Name von den Lippen:
Henry Matthew Deaver.

Er atmete ein, fiel durch das Nichts. Seine Atmung wurde langsamer und seine pochende Migräne ließ nach. Er war sich nicht ganz sicher, woher er wusste, dass er fiel - er spürte keine Luft an seinem Kopf vorbeirauschen und sein Magen fühlte sich gut an - aber dann spürte er, wie eine Welle der Ruhe über ihn hereinbrach, und er hörte einfach auf, sich zu fragen. Wo auch immer er war, die Dunkelheit beruhigte ihn, zumindest für eine Weile. Der Vollmond, der ewige Begleiter von Einzelgängern und Ehebrechern, schwebte über ihm als sich seine Augen auf ein Neues öffneten. Die windgepeitschten Kiefern raschelten, ein Fuchs mit einer Brut lauerte in einem Bau an der Wurzel eines Baumes. Das Tier fürchtete die Gefahr, die über Hunger und Durst stand. Die Jungen quiekten und öffneten hilflos ihre Mäuler. Henry bemerkte, wie unruhig die Natur war. Wie ihm das Atmen von Sekunde zu Sekunde schwerer fiel. Wie ihm etwas den Willen raubte, als würden sich ein unsichtbares Seil um seinen schwächelnden Körper legen. Er war nicht für so niedrige Temperaturen gekleidet. Seine Finger waren bald schon taub und eiskalt. Er zitterte von Kopf bis Fuß und es war ein Wunder, dass er es überhaupt noch schaffte, weiterzugehen. Er erkannte vage die Wälder, aber alles schien so anders zu sein. Er stolperte erneut und konnte sich gerade noch am Stamm eines Baumes festhalten. Eisig kalt unter seinen Fingern. Er spürte nicht einmal mehr den Unterschied. Er war sich nicht einmal sicher, ob er ihn wirklich unter seiner Haut spürte. Er hatte sich die Handfläche aufgeschürft, das konnte er deutlich sehen. Blut lief an seinem Handgelenk hinunter. Aber er spürte nichts.
Seine grünen Augen weiteten sich. Er spürte, wie ihm der Atem im Hals stecken blieb. Die unwahrscheinliche und unmögliche Erkenntnis drängte sich auf - er war nicht mehr zu Hause. Er war nicht mehr in seiner Welt, in seiner Zeit, in seiner Realität, vielleicht sogar. Und in diesem Moment tauchte es auf. Das Mal. Es brannte einen Moment lang auf der Haut seines Unterarms, während es langsam in roten Zahlen niedergeschrieben wurde. Taub und betäubt krempelte er seine Ärmel hoch. Tik Tok. Tik Tok. Tik Tok. Wie ein pulsierender Organismus, hatte es sich unter seiner Haut eingenistet bevor die Zeit einem Countdown gleich zu fallen begann.
Es freut mich sehr, dass du es bis hierhin geschafft hast und dich noch nichts verjagen konnte - hoffen wir, dass es so bleibt. Die Entwicklung zwischen Henry und Olivia habe ich bewusst ausgelassen, da ich es bevorzuge wenn man den gemeinsamen Teil auch wirklich
gemeinsam durchgeht, so dass wir beide zufrieden sind, statt x-Dinge vorzuschreiben, die dann nicht in die Vorstellung passen. Die Bereitwilligkeit zur Planung sollte demnach vorhanden sein, super gerne natürlich auch eigene Ideen. <3 Zu guter Letzt möchte ich dir ein paar Informationen zu meiner Person geben. Im Durchschnitt poste ich ab 4000 Zeichen aufwärts und würde es bevorzugen, wenn sich mein Postpartner auch in diesem Bereich bewegt, prinzipiell habe ich jedoch nichts gegen kürzere Postings einzuwenden. Was die Frequenz angeht, gehöre ich ehrlicherweise zu der gemütlichen Sorte, ich poste nicht täglich und manchmal kann es etwas Zeit in Anspruch nehmen. Du solltest also Geduld mitbringen, welche ich gleichermaßen aber auch entgegenbringe. Zudem wünsche ich mir, dass jemand den Charakter übernimmt, der auch langfristiges Interesse an dem Herren besitzt. Sollte es noch Fragen geben kannst du dich jederzeit in dem Thread oder auch per Messenger melden - meine Daten findest du auf der Teamseite.